Freitag, 10. Januar 2014

Wählerpotentiale für die Piraten

Das Ganze hier ist nur ein Diskussionsvorschlag und soll eine grobe Richtung aufzeigen. Es geht keinesfalls darum irgend jemand Vorschriften zu machen, ob sie sich zur Piratenpartei zugehörig fühlt oder nicht. Das ist imo ihre Entscheidung, solange sie sich auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung bewegt und keine no-go-Positionen wie Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit vertritt.

Vorschlag:

Statt links/rechts nutzen wir ein Kreuz mit der Vertikalen national/kosmopolitisch und der Horizontalen etatistisch/freiheitlich.

hier die Grafik:

https://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/7/76/W%C3%A4hlerpotentiale2014.pdf


Die Piraten sind imo im Großen und Ganzen kosmopolitischer als die anderen Parteien und grundsätzlich freiheitlich (zeigt sich bei Bürgerrechten und dass wir im Prinzip die Marktwirtschaft/Vertragsfreiheit akzeptieren) je nach gesellschaftlichen Verhältnissen sind wir aber auch für etatistische Antworten (BGE, Mindestlohn, fahrscheinloser Nahverkehr) bzw. wenn Teilhabe als Bürgerrecht nur über etatistische Intervention erreichbar ist. 


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Mein finales statement zu Stuttgart_21 :)

Auf dem Parteitag der Piraten in Bremen kam immer wieder die Frage an die Kandidaten, was sie von Stuttgart_21 halten. Offensichtlich hatte da noch jemand Klärungsbedarf. Die Kandidaten antworten meistens kundig, dennoch blieb bei mir ein vages Gefühl, dass noch nicht alles gesagt war:

Unter dem Strich finde ich Stuttgart_21 klasse! Nicht den Bahnhof, der ist Bockmist, aber durch Stuttgart_21 wurde mir klar, dass es eine starke Zivilgesellschaft gibt, die bereit ist, sich einzubringen und die sehr vielfältig und breit verteilt ist.

Eine historische Wegmarke einer Bürgerdemokratie ist für mich die Schlichtung gewesen http://de.wikipedia.org/wiki/Schlichtung_zu_Stuttgart_21. Nicht, weil da was Gutes bei rausgekommen ist. Der Vorschlag des Schlichters Heiner Geisler für ein Stuttgart_21Plus war Schrott, aber das Verfahren, das da abging!:

1974 gab es nachts im Fernsehen den legendären Boxkampf „rumble in the jungle“ zwischen Muhammad Ali gegen George Foreman im Fernsehen http://de.wikipedia.org/wiki/Rumble_in_the_Jungle. Wir hatten im lifestream bei Phoenix 9 x 4 Stunden Streitgespräche. Ich saß stundenlang am PC, die Arbeit stapelte sich um mich herum und ich genoss diesen Austausch von Argumenten auf meist hohem Niveau, vor allem die Expertenbeiträge von beiden Seiten: Demokratie durch Information. Politiker wurden greifbar. Ich erinnere noch, wie die CDU Umweltministerin Tanja Gönner in eine Brezel biß und die schnell versteckte, als sie merkte dass die Kamera auf sie zeigte. Das Kalkül gut anzukommen, dominiert das, was man eigentlich will :)
Oder wie der Grüne Boris Palmer mit der Überheblichkeit des vermeintlich versierten politischen Redners plötzlich alt aussah gegenüber einem Tunnelbaubauingenieur, der so gut war, dass ich es von Herzen bedauerte, nicht jünger zu sein und an seiner Hochschule ein Technikstudium aufnehmen zu können. Unter dem Strich blieb es für mich bei einer deutlichen Ablehnung von Stuttgart_21, aber mit einem besseren Verständnis der Verhältnisse und unserer Gesellschaft.

Ich bin sicher Stuttgart_21 hat im kollektiven Gedächtnis gewichtige Spuren hinterlassen und wird uns helfen, weiter zu einer informierten Zivilgesellschaft zu wachsen, in der Basisdemokratie ihren Platz hat.