Gestern fand eine sehr interessante Veranstaltung des Bundesvereins zur Förderung des Genossenschaftsgedankens in Berlin statt. Thema war die Mitgliederförderung in der genossenschaftlichen Praxis, wobei für mich auch die Hinweise interessant waren, die aufzeigten, welche Konzepte von seiten der Wissenschaft über viele Jahre erarbeitet wurden und als Leitlinie dienen können, um das Potential von Genossenschaften voll zu entfalten.
Es gab mehrere Vorstände aus Genossenschaften unterschiedlicher Branchen, die berichteten, wie sie in der Praxis Mitgliederförderung betreiben. Für mich wurde deutlich, dass Vorstände in einem Spannungsverhältnis stehen, da sie zum einen wirtschaftlich erfolgreich sein wollen und müssen und in der Regel auf Märkten mit Unternehmen konkurrieren, die keine Genossenschaften sind und dass sie zum anderen als Leiter/innen von Genossenschaften zusätzlich einen Förderauftrag haben, der eine andere Sichtweise und andere Zielsetzungen nahelegt, als dies in ihrer jeweiligen Branche üblich ist. Über die Jahrzehnte hat sich nach meiner Wahrnehmung in Deutschland im Gegensatz zur Schweiz und möglicherweise auch in Wien kein starkes genossenschaftliches Verständis der Mitgliederförderung herausgebildet bzw. ist die konsequente Mitgliederförderung immer auch in der Praxis der Möglichkeit ausgesetzt, dass der wirtschaftliche Erfolg zur allein prägenden Handlungsleitlinie wird, nicht zuletzt deshalb, da dieser ja nicht selbstverständlich ist. Ist dieses Förderverständnis wenig verbreitet, führt dies dazu, dass wenig Führungskräfte damit in ihrer beruflichen Praxis in Kontakt gekommen sind. In der Regel haben sie, wie auch andere Mitarbeiter/innen in Genossenschaften, kein spezifisches Studium oder eine Ausbildung mit genossenschaftlichem Bezug absolviert, da dafür die Verbreitung von Genossenschaften noch zu gering war. Soweit ich weiss gibt es zum Beispiel im Ausbildungsbereich für Immobilienkaufleute keinen Bezug zu Genossenschaften. Dies müsste insofern von Genossenschaftsseite als Zusatzmodul selbst zur Verfügung gestellt werden. Ich habe Interesse in diesem Bereich aktiv zu werden und mein Know How einzubringen. Wer Interesse hat, daran mitzuarbeiten oder Bedarf in diesem Bereich hat, kann sich gerne bei mir melden.
Insgesamt ist nach meiner Wahrnehmung der Trend zu mehr Kooperation statt Kompetition, zur ganzheitlichen Wertschöpfung statt Gewinnmaximierung in der Wirtschaft wie in der Gesellschaft schon voll im Gang, da nicht zuletzt angesichts der Klimakrise der Mehrheit der Menschen klar ist, dass wir unsere Art zu wirtschaften umstellen müssen. Nach meiner Wahrnehmung will die junge Generation gut ausgebildeter Hochschulabsolventen nicht nur lieber in Unternehmen arbeiten, die glaubwürdig wertorientiert agieren, sondern ist auch bereit, ihre Karriereentscheidung danach auszurichten. Sehr deutlich wurde das für mich auf der weciety Konferenz im openmindspace in Hamburg Ende September, siehe https://www.klimawoche.de/veranstaltungen/weciety-world/ Die Gesellschaft hat Bedarf an dem, was Genossenschaften zu leisten imstande sind, und unabhängig, wie weit der Genossenschaftsgedanke in einer Genossenschaft bereits gelebte Praxis ist, wird es in Zukunft potentiell leichter werden, ihn mit Leben zu füllen und Mitstreiter dafür zu finden.
Tagungsprogramm:
https://genossenschaftsgedanke.de/wp-content/uploads/2019/10/Programm-Forum-F%C3%B6rderzweck-18-10-2019.pdf
Samstag, 19. Oktober 2019
Freitag, 27. September 2019
Mankinds fear of death and our chance to mature and grow up
Being a climate activist and trying to bring to life the full potential of cooperative enterprices for housing, I realized, it is still a wide held view that growing metropoles and expanding large housing cooperatives are something attractive.
Deciding to offer less new flats and restricting urban growth feels for many like standing still and curbing potential for growth and may be even happiness. The climate situation however shows, that unlimited growth does not work and treathens us all.
I started to compare the situation with an individual life, where childhood and youth also means growth, but becoming an adult we, like most animals, stop growing and stand still in this respect. I wondered could there be an connection that as collective mankind we subtly know that, if we stop to grow, we have to leave behind the phase of youth and are thus one phase closer to our collective death, extinction?
Otto Schamer writes in "The Essentials of Theory U on page 28,29 regarding 3 obstacles to inner knowing:"The third enemy blocks the gate to open will. This is the voice of fear (VoF). It seeks to prevent us from letting go of what we have and who we are. It can show up as a fear of losing things.....Or a fear of death".
I realized, that is actually the case, that we fear death within our collective awareness and thus hesitate to grow up as mankind, to make this step from youth to adult.
Being an adult would mean taking full responsibilty for ones action. Obviously we struggle very hefty to manage this in respect of a a good relationship with our planet earth. Therefore it is up to us, to mankind, now to see this fear and to put it aside, so we can take this step. Otherwise we will call to us the death which we fear. If we know this fear, we know, it is only a fear and not reality. Then the seeing and knowing can come, that a really attractive land lies before us, that we can walk in there together, explore it and cultivate it and thus come in our full life and power as mankind.
Loslassen des Wachstumsdenkens bei Metropolen und Wohnungsgenossenschaften
Die gestrige sehr spannende Diskussionsrunde von Genossenschaft-von-unten Hamburg https://genossenschaft-von-unten-hamburg.de/ hat bei mir weitergehende Überlegungen angeregt, die ich hier teilen will:
Ole von Beust hatte als Bürgermeister von Hamburg in den 2000er Jahren die Parole der wachsenden Stadt ausgegeben und dabei viel Zuspruch der Hamburger erfahren. Seitdem wächst Hamburgs Bevölkerung. Durch Migration hat sich dieser Trend verstärkt und Hamburg hat sich unter Olaf Scholz höhere Ziele beim Wohnungsneubau gesetzt. Die meisten Wohnungsgenossenschaften Hamburgs versuchen dazu ihren Beitrag zu leisten und haben sich dazu im Hamburger Bündnis für Wohnen verpflichtet https://www.hamburg.de/bsw/buendnis-fuer-das-wohnen/ . Da viele Wohnungsgenossenschaften durch ihre Satzung als Baugenossenschaften aufgestellt sind, sind sie darauf ausgerichtet, neu zu bauen und zu expandieren. Dies führt in der Praxis in der Regel dazu, dass sie jedes Jahr Umsatz- und Gewinnsteigerungen planen und mit stetigen Erhöhungen ihrer Nutzungsentgelte planen.
Meine These an dieser Stelle ist, dass wir gerade an einem Punkt ankommen, bei dem wir merken, dass diese gut gemeinte positive Einstellung zum Wachstum auf Dauer nicht sinnvoll ist und wir eine neue Perspektive benötigen: Ich sehe die Notwendigkeit, dass wir sowohl als Metropolen davon wegkommen, expandieren zu wollen wie auch als Baugenossenschaften eine Änderung von immer weiter bauen hin zu einem Bestandshalter vollziehen sollten. Wann und in welcher Geschwindigkeit hier ein Umsteuern erforderlich ist, ist sicher im Einzelfall zu klären, aber dass dies erfolgen muss, wird unvermeidbar sein. Nach meinem Gefühl löst das Widerstände hervor, da Stillstand sich negativ anfühlt. Vielleicht kann man sogar sagen, dass der dem Kapitalismus innewohnende Wachstumsgedanke deshalb so schwer aufgegeben wird, weil wir dann das Gefühl haben, dem Tod näher zu sein. Kein Wachstum heist in gewisser Weise Stagnation und das fühlt sich an, als sei man näher beim Tod. Bezogen auf ein Lebenswesen ist es ja auch so: Menschen, wie auch alle Wirbeltiere, wachsen bis sie erwachsen sind und bleiben dann weitgehend gleich groß. Damit ist diese Lebensphase der Reife näher am Tod als die Wachstumsphase als Kinder und Jugendliche. Kommen wir als Menschheit auf diesem Planeten Erde gerade an den Punkt, wo wir langsam erwachsen werden und entdecken, dass wir nicht weiter wachsen müssen und dennoch ein gutes Leben führen können? Ist es sogar so, dass wir dazu auch als Kollektiv "mental" erwachsen werden müssen, sprich die Verantwortung für unser Handeln voll übernehmen? Und ist es nicht so, dass gerade darin die Chance besteht eine hohe ganzheitliche Lebensqualität leben zu können, die an dieser Stelle gut und richtig ist?
In Bezug auf Wohnungsgenossenschaften wäre wohl die richtige Antwort, bei der wirtschaftlichen Planung und der Mietenpolitik sich von stetiger Expansion als Grundsatz zu verabschieden und sich frei zu machen, die aktuelle Situation frisch zu betrachten und mit mehr Freiheit sie so zu gestalten, wie sie für die Mitglieder passend ist, eingebettet in das Ziel, ein konstruktiver Akteur für das lokale und globale Umfeld zu sein.
In Bezug auf die Wohnungspolitik in Metropolen wäre die Antwort wohl, sich von der Vision wachsender Metropolen zu verabschieben und die jeweilige Situation ebenfalls ganz neu zu betrachten und zu schauen was die Bedürfnisse der Bewohner sind, gemeinsam mit den Bürgern Antworten zu formulieren und zu schauen welche Beiträge geleistet werden müssen, um mit unserem Planeten Erde insgesamt gut umzugehen und eine Klimakatastrophe durch zu hohe CO2 Emssionen zu verhindern.
Ole von Beust hatte als Bürgermeister von Hamburg in den 2000er Jahren die Parole der wachsenden Stadt ausgegeben und dabei viel Zuspruch der Hamburger erfahren. Seitdem wächst Hamburgs Bevölkerung. Durch Migration hat sich dieser Trend verstärkt und Hamburg hat sich unter Olaf Scholz höhere Ziele beim Wohnungsneubau gesetzt. Die meisten Wohnungsgenossenschaften Hamburgs versuchen dazu ihren Beitrag zu leisten und haben sich dazu im Hamburger Bündnis für Wohnen verpflichtet https://www.hamburg.de/bsw/buendnis-fuer-das-wohnen/ . Da viele Wohnungsgenossenschaften durch ihre Satzung als Baugenossenschaften aufgestellt sind, sind sie darauf ausgerichtet, neu zu bauen und zu expandieren. Dies führt in der Praxis in der Regel dazu, dass sie jedes Jahr Umsatz- und Gewinnsteigerungen planen und mit stetigen Erhöhungen ihrer Nutzungsentgelte planen.
Meine These an dieser Stelle ist, dass wir gerade an einem Punkt ankommen, bei dem wir merken, dass diese gut gemeinte positive Einstellung zum Wachstum auf Dauer nicht sinnvoll ist und wir eine neue Perspektive benötigen: Ich sehe die Notwendigkeit, dass wir sowohl als Metropolen davon wegkommen, expandieren zu wollen wie auch als Baugenossenschaften eine Änderung von immer weiter bauen hin zu einem Bestandshalter vollziehen sollten. Wann und in welcher Geschwindigkeit hier ein Umsteuern erforderlich ist, ist sicher im Einzelfall zu klären, aber dass dies erfolgen muss, wird unvermeidbar sein. Nach meinem Gefühl löst das Widerstände hervor, da Stillstand sich negativ anfühlt. Vielleicht kann man sogar sagen, dass der dem Kapitalismus innewohnende Wachstumsgedanke deshalb so schwer aufgegeben wird, weil wir dann das Gefühl haben, dem Tod näher zu sein. Kein Wachstum heist in gewisser Weise Stagnation und das fühlt sich an, als sei man näher beim Tod. Bezogen auf ein Lebenswesen ist es ja auch so: Menschen, wie auch alle Wirbeltiere, wachsen bis sie erwachsen sind und bleiben dann weitgehend gleich groß. Damit ist diese Lebensphase der Reife näher am Tod als die Wachstumsphase als Kinder und Jugendliche. Kommen wir als Menschheit auf diesem Planeten Erde gerade an den Punkt, wo wir langsam erwachsen werden und entdecken, dass wir nicht weiter wachsen müssen und dennoch ein gutes Leben führen können? Ist es sogar so, dass wir dazu auch als Kollektiv "mental" erwachsen werden müssen, sprich die Verantwortung für unser Handeln voll übernehmen? Und ist es nicht so, dass gerade darin die Chance besteht eine hohe ganzheitliche Lebensqualität leben zu können, die an dieser Stelle gut und richtig ist?
In Bezug auf Wohnungsgenossenschaften wäre wohl die richtige Antwort, bei der wirtschaftlichen Planung und der Mietenpolitik sich von stetiger Expansion als Grundsatz zu verabschieden und sich frei zu machen, die aktuelle Situation frisch zu betrachten und mit mehr Freiheit sie so zu gestalten, wie sie für die Mitglieder passend ist, eingebettet in das Ziel, ein konstruktiver Akteur für das lokale und globale Umfeld zu sein.
In Bezug auf die Wohnungspolitik in Metropolen wäre die Antwort wohl, sich von der Vision wachsender Metropolen zu verabschieben und die jeweilige Situation ebenfalls ganz neu zu betrachten und zu schauen was die Bedürfnisse der Bewohner sind, gemeinsam mit den Bürgern Antworten zu formulieren und zu schauen welche Beiträge geleistet werden müssen, um mit unserem Planeten Erde insgesamt gut umzugehen und eine Klimakatastrophe durch zu hohe CO2 Emssionen zu verhindern.
Samstag, 31. August 2019
Was passiert, wenn Genossenschaften sich wie Stiftungen verhalten?
Dass es in der Praxis dazu kommen kann,
dass Genossenschaften sich wie Stiftungen verhalten, ist nicht weiter
verwunderlich. Nehmen wir mal an, es gäbe eine Stiftung, die ein
großes Portofolio von Wohnungen verwaltet, dass sie allen denjenigen
zugute kommen lässt, die dem Förderziel der Stiftung entsprechen.
Ist man vom Ziel der eigenen Stiftung fest überzeugt und will man sie in ihrem Wirken langfristig erhalten, ist es wichtig und
richtig, darauf zu achten, dass der Wohnungsbestand in einem guten
bis sehr guten Zustand erhalten wird und dass genügend Mieteinnahmen
erzielt werden, um alle Kosten der Wohnungensinstandhaltung und der
Verwaltung zu decken und in der Lage zu sein, in die Jahre gekommene
Wohnhäuser falls notwendig durch neue zu ersetzen, sowie auch zusätzliche
Häuser zu bauen, sollte das Teil des Stiftungsziels sein. Es ist
dann verantwortlich absolut sicher zu gehen, dass keine Wohnungen zu
günstig vermietet werden, um die Substanz der Stiftung nicht zu schmälern. Umso mehr Substanz aufgebaut wird, umso besser ist dies für die zukünftigen Möglichkeiten der Stiftung, wohltätig zu wirken. Solange die Mieten für die Mieter gut
finanzierbar sind und die Wohnungen in einem guten Zustand sind, sind
die Mieter zufrieden und freuen sich Begünstigte der Stiftung zu
sein. Sie sind der Stiftung und ihren Repräsentanten wohl gesonnen. Sie
vertrauen der Geschäftsführung und wünschen sich die Fortsetzung
dieser Entwicklung für die kommenden Jahre.
In einer Genossenschaft ist die Situation
etwas anders gelagert. Ziel einer Genossenschaft im Bereich Wohnen
ist die wirtschaftliche Förderung der Mitglieder durch die
Bereitstellung von Wohnungen in guter Qualität zu Nutzungsentgelten
so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig. Da die Mitglieder
gemeinsam Eigentümer des Unternehmens sind, sind sie zugleich
Mitunternehmer und eine Wohneigentümergemeinschaft. Sie zahlen keine
Miete sondern Nutzungsentgelte, die sich danach richten wie hoch
die Kosten der Bewirtschaftung für Bau, Erhalt und Bewirtschaftung
der jeweiligen Wohnanlage sind. Gerade in Wohnungen, die schon lange
genutzt werden und deren Herstellkosten abgeschrieben sind oder bei einem Bruchteil dessen lagen, zu dem heute gebaut werden kann, kann dies bedeuten, dass die "Kostenmiete" deutlich unter dem
liegt, was Mietern am freien Wohnungsmarkt für solche Wohnungen
abverlangt wird, die nicht zugleich Eigentümer innerhalb einer
Genossenschaft sind. Da im Gegensatz zu einer Stiftung es in einer
Genossenschaft darum geht, die Mitglieder wirtschaftlich zu fördern
und es kein weiteres rang-gleiches Ziel gibt, gilt der Grundsatz,
dass dieses Ziel bestmöglich zu erfüllen ist, im Rahmen der
allgemein anerkannten Prinzipien guter Unternehmensführung, nach der
ein Unternehmen sich immer auch als guter Arbeitgeber und
verantwortlich handelnder Akteur im öffentlichen Gemeinwesen und
gegenüber der Umwelt verstehen sollte. In der Praxis kann dies
bedeuten, dass Wohnungsgenossenschaften ältere Wohnungen oft zu
Nutzungsentgelten anbieten, die weit unter der ortsüblichen
Vergleichsmiete liegen. Diese Genossenschaften sind dann gewinnorientiert mit dem Fokus auf eine Nutzenmaximieung für ihre Mitglieder statt im Sinne
der Substanzmaximierung einer Stiftung.
Beide Unternehmensformen können
verantwortliches wirtschaftlichen Handeln bedeuten, sind aber in
ihren Auswirkungen deutlich unterscheidbar.
Falls Genossenschaften aufgrund von
Dyamiken lebendiger Organisationen sich über lange Zeit hin zu Unternehmen mit Stiftungscharakter entwickelt haben oder
weiter entwickeln, ist dies empirisch eine Entwicklung, die in den
Wirtschaftswissenschaften im Feld der neuen Institutionenökonomik
seit Jahrzehnten bekannt ist und erforscht wird (siehe zum
Beispiel das Prinzipal-Agenten-Dilemma, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Prinzipal-Agent-Theorie ). Fällt so eine
Entwicklung auf, ist dies immer eine Einladung, sich darauf zu
besinnen, welches Potential in der einmal gewählten Unternehmensform
steckt und sich daran zu machen, dieses zu heben.
Donnerstag, 29. August 2019
Genossenschaftliches Miteinander
Wenn Sie diese 15 Grundsätze beherzigen, zünden Sie die nächste Stufe in der Entwicklung Ihrer Wohnungsgenossenschaft
15 Grundsätze für das Genossenschaftliche
Miteinander in Wohnungsgenossenschafen
1. Wir reden lieber miteinander statt
übereinander.
2. Wir sprechen alle wichtigen Aspekte bei
anstehenden Entscheidungen an und ermöglichen so jedem Mitglied,
sich ein gründliches Bild der Gesamtlage und von Einzelprojekten zu
machen und so seine Rolle und Funktion als Mitunternehmer im Rahmen
seiner/ihrer Möglichkeiten ausfüllen zu können.
3. Wir haben grundsätzlich Vertrauen in
den guten Willen unserer Mitglieder, unsere Genossenschaft auch in
Zukunft weiter erfolgreich zu betreiben und dabei nicht nur die
eigenen Interessen zu sehen, sondern die gemeinsamen Interessen
wahrzunehmen und unser gemeinsames Handeln daran auszurichten.
4. Wir bemühen uns, Sachzusammenhänge
kurz und prägnant zu beschreiben und möglichst lösungsorientiert
zu denken und zu arbeiten, um die verfügbare Zeit effizient zu
nutzen.
5. Die Vertretung unserer Genossenschaft
nach außen überlassen wird dem Vorstand und diskutieren
Änderungesvorschläge nur intern miteinander. Andere Meinungen sehen
wir als Bereichung und gehen aktiv aufeinander zu, um mehr über die
Meinung des/der anderen zu erfahren.
6. Wenn uns etwas stört, werten wir
einander nicht als Person ab, sondern erklären, was uns an einem
bestimmten Verhalten belastet und formulieren Änderungsvorschläge.
7. Bei unterschiedlichen Auffassungen,
insbesondere zu wichtigen Grundfragen der Unternehmenspolitik und zu
wichtigen Projekten, versuchen wir gemeinsam zu Lösungen zu kommen,
die die Interessen aller berücksichtigen, die von den Entscheidungen
betroffen sind.
8. Bei Meinungsunterschieden greifen wir
auf das Bewusstsein zurück, was unser gemeinsamens Ziel ist, die
wirtschaftliche Förderung unserer Mitglieder durch die Versorgung
mit Wohnungen in guter Qualität in der Metropolregion Hamburg zu
Nutzungsgebühren so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig.
9. Jeder ist bei uns grundsätzlich
eingeladen, sich nach seinen/ihren Möglichkeiten einzubringen. Es
gibt dabei Unterschiede und Grenzen zwischen Aufbauorganisation
(Mitarbeitern) und Ehrenamt.
10. Ehrenamtlich Engagierte haben
unterschiedlich viel Zeit zur Verfügung. Jeder bringt sich soweit
ein, wie es ihm seine Zeit erlaubt. Wir versuchen dabei, aufeinander
Rücksicht zu nehmen. Insoweit sind zum Beispiel schriftliche
Kommunikation untereinander per email in der Regel Angebote, Dinge
zur Kenntnis zu nehmen, beinhalten aber keine Verpflichtung dies zu
tun.
11. Da Kommunikationsvorlieben und
Kommunikationsfähigkeiten unterschiedlich sind (zum Beispiel
mündlich oder schriftlich), befürworten wir grundsätzlich die
Nutzung mehrerer alternativer Kommunikationswege, deren Nutzung die
Mitglieder und Organe nach eigenem Gutdünken und in Absprache
miteinander gestalten. Als Organisation versuchen wir durch einen
geeigneten Rahmen hier viel selbstorganisierte Vernetzung
grundsätzlich zu ermöglichen (Vertreterliste, Onlineforum,
Leserbriefe, Artikel in "bei uns", frei Nutzung der
Nachbarschaftstreffes, Ermöglichung von Aushängen in Häusern,
eigene im Geschäftsbericht veröffentliche Genossenschafts-E-mail
für Aufsichtsräte ermöglichen), neben den Angeboten, gemeinsam und
unter der Schirmherrschaft von Vorstand und Aufsichstrat ins Gespräch
zu kommen.
12. Als Wirtschaftsunternehmen gibt es bei
allen gewollten Beteiligungsmöglichkeiten als Mitglied,
Vertreter/in, Aufsichsrat eine unverzichtbare, vom Vorstand geführte
Aufbauorganisation mit festen Mitarbeitern, die die Geschäfte
geordnet plant und ausführt und zusammen mit dem Aufsichtsrat auf
Basis der Satzung verantwortet. Über Grundsatzfragen entscheidet
dabei bei Bedarf auch über Satzungsänderungen die
Vertreterversammlung. Sie ist das wichtigste Organ unserer
Genossenschaft.
13. Als lebendiges Unternehmen
interessieren wir uns dafür, wo wir herkommen und achten und
respektieren unsere Ursprünge und entwickeln unser Unternehmen
sorgsam und fürsorglich gemeinschaftlich und kooperativ weiter. Wir
verweigern uns Veränderungen nicht grundsätzlich, sondern prüfen
Änderungsimpulse sorgfältig und fassen sie als konstruktive
Beiträge auf und integrieren sie in gemeinschaftlich getragene
Veränderungen im Sinne unserer Ziele.
14. Dem Aufsichstrat kommt hierbei als
Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber dem Vorstand eine
besondere Verantwortung zu. Neben der Begleitung des operativen
Geschäfts durch Kontrolle und Beratung des Vorstandes legt der
Aufsichtsrat deshalb sein besonderes Augenmerk auf die Formulierung
der Grundaspekte der Unternehmensstrategie bzw. der
Unternehmenspolitik zum Beispiel mit Hilfe von Leitsätzen für die
Bereiche Bauen, Wohnen und gegebenenfalls Sparen. Er ist gemeinsam
mit dem Vorstand aktiv beteiligt an der Formulierung und
Fortschreibung der Unternehmensstrategie und sucht dazu auch das
Gespräch mit interessierten Mitgliedern und Vertretern/innen.
15. Soweit in der Vergangenheit Fehler
gemacht wurden, sehen wir sie als die damals im besten Wissen und
Gewissen von unserer Organisation getroffenen Entscheidungen an und
als sinnvolle Schritte des Lernens.
Wir Mitglieder streben gemeinsam zu besseren Lösungen und gestalten
gemeinsam die Gegenwart und die Zukunft unserer Baugenossenschaft.
Autor: Frank Giebel, Stand 29.08.2019;
kann unter Quellenangabe frankgiebel(at)web.de weiter verbreitet
werden
Montag, 29. April 2019
Wohnungsgenossenschaften entfalten ihr Potential über Kulturwechsel
In Deutschland existieren mehr als 2.000 Wohnungsgenossenschaften, von denen viele über 1.000 Wohnungen, manche sogar über 10.000 Wohnungen für ihre Mitglieder gebaut haben und in Schuß halten. Während viele kleine Genossenschaften und Baugemeinschaften ganz natürlich am Nutzen ihrer Mitglieder ausgerichtet sind, hat in großen Genossenschaften über die Jahrzehnte ein hauptberufliches Management immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das führte oft dazu, dass die Beteiligung der Mitglieder weniger gelebt wurde und mehr mit Blick auf Rendite gewirtschaftet wurde. Die konsequente wirtschaftliche Förderung der Mitglieder, wie es der eigentliche Zweck von Genossenschaften ist, verlor an Bedeutung. Wenn nun seit einigen Jahren Basisgruppen entstehen, die wieder mehr Mitbeteiligung und Mitglierderförderung einfordern, stoßen sie je nach Unternehmenskultur nicht nur bei manchen Organmitgliedern wie Aufsichtsräten oder Vorständen auf Abwehr, sondern auch bei einfachen Mitgliedern oder deren Vertretern. Einigen machen solche Impulse Angst, weil die Kultur ihrer Genossenschaft plötzlich hörbar hinterfragt wird und ungewiß ist, wohin das führt. Hier hilft es zu klären, ob es etwas gibt, was die eigene Genossenschaft zusammenhalten kann, wenn man die Sicherheit nicht wie vielleicht gewohnt an Personen festmacht, die viele Jahre verantwortlich für die Genossenschaft tätig waren und die Grundlagen der Unternehmenspolitik inhaltlich identisch jedes Jahr gleich kommunizierten. Wenn durch neue Impulse klar wird, dass es weitere Handlungsoptionen gibt und die Mitglieder letztlich eine größere Auswahlmöglichkeit haben, in welche Richtung die Genossenschaft sich weiterentwickeln soll, hilft es, Dinge klar zu benennen, die weiter Sicherheit vermitteln und Orientierung geben können, an Hand welcher Kriterien bei Fragen der Unternehmenspolitik entschieden werden soll, wenn diese Aufgabe nicht einfach dem Vorstand überlassen wird.
Dafür helfen Grundregeln wie ich sie in der Hamburger Erklärung http://liberalundkooperativ.blogspot.com/2019/03/hamburger-erklarung.html formuliert habe und wie sie sich aus der Genossenschaftsidee ableiten lassen. Diese ideele Verankerung kann helfen, die gefühlte Abhängigkeit von einzelnen Personen zu senken. Außerdem ist es wichtig, dass Mitglieder positive Erfahrungen mit der Beteiligung an Entscheidungen in Gruppen machen, auch und gerade die, die in ihrem Leben bisher wenig positive Erfahrungen damit gemacht haben.
Solange diese Impulse von der Geschäftsführung nicht aufgegriffen werden, kommt hier sich selbst organisierten Basisgruppen eine besondere Bedeutung zu, diese Erfahrungen vorzuleben und für alle Mitglieder über eine Beteiligung zu ermöglichen. Viele Menschen haben Erfahrungen mit Gruppenprozessen in Vereinen, die sie hier einbringen können. Die Möglichkeit für Erfahrungsaustausch bei der Bildung solcher Gruppen geben zum Beispiel die Vernetzungsinitiativen Genossenschaft-von-unten Hamburg https://genossenschaft-von-unten-hamburg.de/ und Berlin http://www.genossenschaft-von-unten.eu/
Erkennt die Geschäftsführung, dass dieser Prozess positiv ist, kann sie ihn mitgestalten, indem sie zum Beispiel Personen, die glaubwürdig für diese neuen Impulse stehen, in das operative Management einbezieht. Sie kann Schulungen für Interessierte einkaufen zu Themen wie kollegialer Führung, wie sie zum Beispiel Bernd Oestereich mit seiner Werkstatt für kollegiale Führung https://kollegiale-fuehrung.de/portfolio-item/kollegen/ anbietet, und sie kann die Funktion eines Beteiligungsmanagers einrichten, wie es zum Beispiel die Wohnungsgenossenschaft Freie Scholle eG in Bielefeld gemacht hat https://www.freie-scholle.de/wohnen/genossenschaft/beteiligung.html .
In der Praxis wird es dabei auch zu Fehlern, Konflikten und Frustrationen kommen. Wenn es jedoch gelingt, das gemeinsame Ziel als Genossenschaft nicht aus den Augen zu verlieren und sich gegenseitig und gemeinsam zuzubilligen aus Fehlern zu lernen, wird sich nach und nach die Unternehmenskultur hin zu mehr Beteiligung entwickeln. Dann besteht die Möglichkeit, dass viele Wohnungsgenossenschaften ein höheres Niveau der Mitgliederförderung entfalten und damit noch attraktiver und sichtbarer als gesellschaftspolitisch gute Wahl zwischen gewinnmaximierenden Unternehmen und Wohnungsunternehmen im Staatsbesitz werden.
Dafür helfen Grundregeln wie ich sie in der Hamburger Erklärung http://liberalundkooperativ.blogspot.com/2019/03/hamburger-erklarung.html formuliert habe und wie sie sich aus der Genossenschaftsidee ableiten lassen. Diese ideele Verankerung kann helfen, die gefühlte Abhängigkeit von einzelnen Personen zu senken. Außerdem ist es wichtig, dass Mitglieder positive Erfahrungen mit der Beteiligung an Entscheidungen in Gruppen machen, auch und gerade die, die in ihrem Leben bisher wenig positive Erfahrungen damit gemacht haben.
Solange diese Impulse von der Geschäftsführung nicht aufgegriffen werden, kommt hier sich selbst organisierten Basisgruppen eine besondere Bedeutung zu, diese Erfahrungen vorzuleben und für alle Mitglieder über eine Beteiligung zu ermöglichen. Viele Menschen haben Erfahrungen mit Gruppenprozessen in Vereinen, die sie hier einbringen können. Die Möglichkeit für Erfahrungsaustausch bei der Bildung solcher Gruppen geben zum Beispiel die Vernetzungsinitiativen Genossenschaft-von-unten Hamburg https://genossenschaft-von-unten-hamburg.de/ und Berlin http://www.genossenschaft-von-unten.eu/
Erkennt die Geschäftsführung, dass dieser Prozess positiv ist, kann sie ihn mitgestalten, indem sie zum Beispiel Personen, die glaubwürdig für diese neuen Impulse stehen, in das operative Management einbezieht. Sie kann Schulungen für Interessierte einkaufen zu Themen wie kollegialer Führung, wie sie zum Beispiel Bernd Oestereich mit seiner Werkstatt für kollegiale Führung https://kollegiale-fuehrung.de/portfolio-item/kollegen/ anbietet, und sie kann die Funktion eines Beteiligungsmanagers einrichten, wie es zum Beispiel die Wohnungsgenossenschaft Freie Scholle eG in Bielefeld gemacht hat https://www.freie-scholle.de/wohnen/genossenschaft/beteiligung.html .
In der Praxis wird es dabei auch zu Fehlern, Konflikten und Frustrationen kommen. Wenn es jedoch gelingt, das gemeinsame Ziel als Genossenschaft nicht aus den Augen zu verlieren und sich gegenseitig und gemeinsam zuzubilligen aus Fehlern zu lernen, wird sich nach und nach die Unternehmenskultur hin zu mehr Beteiligung entwickeln. Dann besteht die Möglichkeit, dass viele Wohnungsgenossenschaften ein höheres Niveau der Mitgliederförderung entfalten und damit noch attraktiver und sichtbarer als gesellschaftspolitisch gute Wahl zwischen gewinnmaximierenden Unternehmen und Wohnungsunternehmen im Staatsbesitz werden.
Mittwoch, 6. März 2019
Hamburger Erklärung
Heute veröffentliche ich hier den aktuellen Stand der Hamburger Erklärung, einer Auflistung wichtiger Prinzipien, nach denen Wohnungsgenossenschaften ihre Unternehmenspolitik ausrichten sollen. Wer Interesse hat die Erklärung als Ertsunterzeichner zu unterstützen, möge sich melden bei frankgiebel(at)web.de
Dazu tragen wir bei, indem wir die Prinzipien formulieren, die sich aus der Genossenschaftsidee für die Führung von Woges ergeben, diese öffentlich bekannt machen und zum Mitunterzeichnen einladen:
Hamburger
Erklärung
Wir, die Unterzeichner der Hamburger
Erklärung geben diese Erklärung ab, weil wir die
Genossenschaftsidee lebendig halten wollen und weil wir dafür
eintreten, dass sie die Unternehmenspolitik in
Wohnungsgenossenschaften (Woges) prägt.
Dazu tragen wir bei, indem wir die Prinzipien formulieren, die sich aus der Genossenschaftsidee für die Führung von Woges ergeben, diese öffentlich bekannt machen und zum Mitunterzeichnen einladen:
1. Förderzweck
Zweck von Wohnungsgenossenschaften wie
von jeder wirtschaftlichen Genossenschaft ist die wirtschaftliche
Förderung ihrer Mitglieder. Dies ist in § 1 des
Genossenschaftsgesetzes in Deutschland so benannt. Da dies ihr
einziger Zweck ist, ist dieser bestmöglich zu erfüllen. Im
Gegensatz zu gewinnmaximierenden wohnungswirtschaftlichen Unternehmen
sind wir Wohnungsgenossenschaften deshalb nutzenmaximierende
Unternehmen für unsere Mitglieder.
2. Daraus lassen sich folgende
Grundprinzipien und Auswirkungen ableiten:
2.1.Verursacherprinzip
Die Nutzungsgebühr orientiert sich an
den Selbstkosten, das heißt im Grundsatz verlangen wir als
Nutzungsgebühr den Betrag, den uns die jeweilige Wohnung selbst
kostet. Dies wird je nach Bedarf ergänzt um Beträge, die wir
benötigen, um ausreichend Eigenkapital aufbauen zu können um die
langfristige Entwicklung unserer Unternehmens im Sinne unserer
Mitglieder sicherstellen zu können.
2.2. Gleichbehandlungsprinzip
Aus dem Verursacherprinzip folgt, dass
allen Mitgliedern die jeweiligen Wohnungen zu den gleichen Gebühren
angeboten werden, soweit nicht für das jeweilige Mitglied
zusätzliche Einbauten auf Kosten der Gemeinschaft vorgenommen
werden. Das heißt bei einem Wohnungswechsel erhalten neu einziehende
Mitglieder gleich gute Konditionen wie die dort bereits
wohnenden.
2.3. Beschränkung von
Quersubventionierung
Aus dem Verursacherprinzip und aus dem
betriebswirtschaftlichen Prinzip, dass nur kostendeckende "Produkte
und Dienstleistungen" zum langfristigen Unternehmenserfolg
beitragen können, folgt außerdem, dass Wohnanlagen sich dauerhaft
selber tragen müssen und keine Quersubventionierung durch andere
Wohnanlagen erfolgt. Sollte ausnahmsweise und fallbedingt von
diesem Grundsatz abgewichen werden, ist dies nur über einen
Beschluss der Generalversammlung bzw. der Vertreterversammlung
möglich.
3. Wohnrecht
Die Liegenschaften der Genossenschaften
dürfen nicht weiterverkauft werden. Sie sind der Gewinnmaximierung
entzogen und bleiben langfristig günstig. Die Bewohner genießen
eine hohe Wohnsicherheit. Mitglieder der
Genossenschaft haben ein Wohnrecht und man kann ihnen die Wohnung
nicht einfach kündigen.
4. Mitbestimmung
Wer etwas verändern oder ein Projekt
lancieren möchte, kann einen
Antrag an die Generalversammlung
stellen. In großen Woges mit einer Vertreterversammlung hat
dieses Recht jeder Vertreter. Noch aktiver mitgestalten kann sein
Wohnumfeld wer im Aufsichtsrat oder in einer Arbeitsgruppe mitwirkt.
5. Gesellschaftspolitische Wirkung
Unsere größte gesellschaftspolitische
Wirkung entfalten wir Wohnungsgenossenschaften dadurch, dass wir
guten und günstigen Wohnraum bieten, wir durch niedrige
Nutzungsgebühren breiten Bevölkerungskreisen eine höhere Kaufkraft
aus ihren Einkommen ermöglichen und dadurch, dass wir dafür sorgen,
dass sie als anteilige Eigentümer an einem Immobilienunternehmen
nachhaltig Vermögen bzw. Kapital aufbauen können im Sinne des
Distributismus.
Wir wollen gute und faire Arbeitgeber
sein und ein wertvoller Teil der Quartiere und Kommunen, in denen wir
angesiedelt sind. Wir unterstützen den Ansatz der guten
Unternehmensführung in Genossenschaften - good governance - und die
Weiterentwicklung der Grundsätze guter Unternehmensführung im Geist
und Sinn dieser Erklärung.
Danksagung
Viele Anregungen kommen aus der
lebendigen Kultur der Schweizer
Woges, insbesondere den Grundprinzipien, wie sie durch
"Wohnbaugenossenschaften
Schweiz, Verband
der gemeinnützigen Wohnbauträger " formuliert werden.
Weitere Inspirationen waren die Rochdaler Prinzipien, das Leitbild
der Selbstbau eG in Berlin, die gemeinsame Arbeit in der Basisgruppe
Genossenschaftsidee der gem. Wohnungsbaugenossenschaft Bergedorf
Bille und die dortige Gremienarbeit mit Vorstand und Kollegen/innen
im Aufsichtsrat. Dank geht an Gerald Wiegner von der
Interessengemeinschaft der Genossenschaftsmitglieder igenos eV.
Hilfreich waren Treffen Hamburger Genossenschaftsmitglieder unter der
Schirmherrschaft von Dr. Bosse vom Mieterverein zu Hamburg und die
Autoren von inspirierenden Schriften und Vorträgen Daniel Brunner,
Prof. Volker Beuthin, Prof. Ernst-Bernd Blümle, Hartmut Glenk, Prof.
Jürgen Keßler, Prof. Manfred Kühnberger, Günther Ringle, Georg
Scheumann, Prof. Reinbert Schauer und Jozef Zolk, .
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