Die Leserkommentare der BBC haben zur aktuellen Entwicklung in Griechenland
folgendes Leser-Statement am höchsten bewertet (zur Stellungnahme von Varoufakis, daß der Bailout nicht funktionieren wird http://www.bbc.com/news/world-europe-33578778):
"Why is it everyone except euro politicians can see this is merely
prolonging the inevitable? Greece should take the Grexit option, short
term pain but more to gain later.
What we have now is eurozone countries, especially France and Germany,
determined to make a failed political experiment work at any cost and to
the detriment of smaller EU countries.The euro as a currency has
failed,end of story"
http://www.bbc.com/news/world-europe-33578778
Die Seite ist mit Sicherheit nicht von AFD-Sympathisanten oder deutschen Nationalisten dominiert.
Ökonomisch nennt sich die kurzfristige Verschlechterung nach einer
starken Währungsabwertung und die mittelfristige Verbesserung der Handelsbilanz
und des Wohlstandes eines Landes J-Curve Effekt, der sich lt. Wikipedia
empirisch belegen lässt https://de.wikipedia.org/wiki/J-Kurve .
Warum setzt sich die Vernunft nicht durch?
Sicher gibt es geopolitische Aspekte, Griechenland zum Beispiel aus Sicht der USA in der Eurozone zu halten.
Vor allem sehe ich aber psychologische Effekte: eine ganze
Politikergeneration in den großen Parteien in Frankreich und Deutschland
(SPD, CDU/CSU, Grüne, FDP) und europaweit müssten ihren Wählern
eingestehen, einen riesigen Fehler gemacht zu haben und wider besseres
Wissen Jahre daran festgehalten zu haben und eine ganze Generation in
Südeuropa durch die verursachte strukturell hohe Arbeitslosigkeit massiv geschadet zu haben. Die FDP, aus dem Bundestag ausgeschieden, hat nichts mehr zu verlieren und ist mittlerweile für den
Grexit http://www.zeit.de/news/2015-07/11/eu-fdp-chef-lindner-grexit-statt-hilfspaket-11082208, ebenso Politiker als allen Parteien, die ihre Karriere hinter
sich haben und nichts mehr zu verlieren haben wie Lamers (CDU) http://www.focus.de/politik/deutschland/abstimmung-zu-griechen-hilfen-diese-65-unions-abgeordneten-verweigerten-merkel-die-gefolgschaft_id_4822736.html,
Lafontaine (Die Linke) und Steinbrück (SPD). Für die Piraten war das Thema offensichtlich eine Nummer zu groß, obwohl
die gefundenen programmatischen Antworten in die richtige Richtung gingen
und besser waren als die der etablierten Parteien.
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