"Die Entdeckung des Himmels" (Original "De ontdekking van de hemel" 1992), was für erste 116 Seiten von über 800.
Ich bin verblüfft, daß ich auf dieses Buch und seinen Autor nicht schon viel früher gestoßen bin, ich dachte große Literatur würde automatisch und schnell seinen Weg zu mir finden ;)
Ich finde diese Seiten großartig, statt einer Begründung 2 Zitate:
Max über Onno zu einem in einem Amsterdamer Restaurant musizierenden Roma im Jahr 1967:
"Sag ihm, daß Zigeuner für mich heilig sind, weil sie das einzige Volk auf Erden sind, das nie einen Krieg geführt hat...Sag ihm, daß sie nur deshalb, weil sie keine Mörder sind, von allen für Diebe gehalten werden, ..."
Zu einer (fiktiven?) Rede von Rudi Dutschke in Amsterdam:"Mit einer theoretischen Raserei, die den praktischen Holländern fremd war, legte er, Marcuse, Rosa Luxemburg und Plechanov zitierend, dar, daß die radikale soziale Veränderung, subjektiv von den Massen nicht gewollt, objektiv gesehen aber immer notwendiger werde. Die spätkapitalistische Arbeiterklasse, noch immer ausgebeutet bis zum Verlust ihrer Identität,..." Ein vermeintlicher Arbeiter erkämpft sich das Mikrofon "und begann mit starrem Blick darzulegen, daß die Jesuiten unter den Straßen und Plätzen Amsterdams ein unterirdisches Netzwerk von Gängen angelegt hätten, um von da aus eines Tages erbarmungslos zuzuschlagen. Unzählige Briefe habe er geschrieben, an die Regierung, an die Königin....Wieder stand jemand auf im Saal und rief >>Ach hör doch auf mit dem Unsinn<<...Der übermässig dicke, kahle Zwischenrufer, ein bekannter Restaurator, wandte sich mit ausgesteckten Armen an das Publikum, das ihn jubelnd anfeuerte >>Was sollen wir denn mit diesem Quatsch? Das weiß doch jeder, daß Amsterdam das zweite Jerusalem ist: begnadet mit der verschärften hyperbiogeometrischen Ethik Dantes, Goethes und Königin Esthers mit ihren sechsundreisig Essenern und sechsundreissig Zaddikim und der neuen, alles erneuernden messianisch-pythagoräischen Weltmathematik, der Urmathematik, der Allwissenheit der Vorwelt, als Auslegung des Alten und des Neuen Testaments, und zwar der neuen jüdischen Harmoniegesetze der Primzahlen und Primzahlenzwillinge Moses, Davids und Salomons, die neue Bio-Algebra, Bio-Geometrie und Bio-Gleichgewichtslehre von Willem de Zwijger, Spinoza, Erasmus, Simon Stevin, Christiaan Huygens, Descartes und Rembrandt und die neue bildende Mathematik von Teilhard de Chardin, Mondrian, Steiner, Thomas von Aquin, Mersenne, Fermat, Aristoteles, Nikolaus Cusanus, Wittgenstein, Weinreb-<< Aber er bekam nicht die Gelegenheit, seine Liste abzuschließen: hinten im Saal flog plötzlich dieTür auf ..."
Samstag, 30. August 2014
Samstag, 2. August 2014
Leseempfehlung
Ich hab im Urlaub ein sehr schönes Buch entdeckt: Die Berlinreise von Hanns-Josef Ortheil
Der Autor http://de.wikipedia.org/wiki/Ortheil
hat es 1964 im Alter von 12 (!) Jahren geschrieben und beschreibt darin eine Reise mit seinem Vater ins geteilte Berlin, bei der der Junge seinem Vatar sehr behutsam hilft, dessen Kriegstraumata und die seiner Mutter in die Gegenwart zu holen. Es ist stellenweise sehr lustig und sehr traurig und zeigt den ganzen Wahnsinn von Kriegen, ist aber auch voller origineller Beobachtungen Berlins und überrascht immer wieder durch einen uns Erwachsenenen so oft abhanden gekommenen Blick für einfache Schönheiten und Wahrheiten.
Ähnlich spannend fand ich eigentlich nur die Autobiographie von Joachim Fest "Ich nicht", die meistes ebenfalls im Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus spielt und in dem ebenfalls ein widerständiger Vater eine große Rolle spielt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Fest#Werke
Der Autor http://de.wikipedia.org/wiki/Ortheil
hat es 1964 im Alter von 12 (!) Jahren geschrieben und beschreibt darin eine Reise mit seinem Vater ins geteilte Berlin, bei der der Junge seinem Vatar sehr behutsam hilft, dessen Kriegstraumata und die seiner Mutter in die Gegenwart zu holen. Es ist stellenweise sehr lustig und sehr traurig und zeigt den ganzen Wahnsinn von Kriegen, ist aber auch voller origineller Beobachtungen Berlins und überrascht immer wieder durch einen uns Erwachsenenen so oft abhanden gekommenen Blick für einfache Schönheiten und Wahrheiten.
Ähnlich spannend fand ich eigentlich nur die Autobiographie von Joachim Fest "Ich nicht", die meistes ebenfalls im Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus spielt und in dem ebenfalls ein widerständiger Vater eine große Rolle spielt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Fest#Werke
Dienstag, 15. Juli 2014
Aktueller Diskussionsbeitrag zur Europäischen Föderation
Anlässlich eines Videos von Dr. Karl Pitz zur Europa-Strategie der AfD https://www.youtube.com/watch?v=_YT0G5vHqlg&feature=youtu.be habe ich auf der Mailingliste der AG Europa der Piratenpartei Deutschland https://wiki.piratenpartei.de/AG_Europa/Mitmachen geschrieben:
Hallo Karl,
ich kann das Video nachvollziehen. Die beiden Europa-Strategie-Stränge der AfD, zurück nach 1957 bzw. hin zu einer demokratischen europäischen Föderation sind möglicherweise 2 Flügeln zuzuordnen, einem nationalkonservativen Flügel und einem liberalen Bürgerrechts-Flügel. Ich denke Du triffst den Nagel auf den Kopf mit Deiner Analyse, daß die globalen Machtstrukturen bei der Formulierung von Lösungen zu berücksichtigen sind. Die neusten NSA-Spionageenthüllungen zeigen wieder einmal, wie unverfrohren die USA eigene Interessen jenseits partnerschaftlicher Politik verfolgen und bringen selbst Merkel mittlerweile dazu, moderat gegenzuhalten.
Hallo Karl,
ich kann das Video nachvollziehen. Die beiden Europa-Strategie-Stränge der AfD, zurück nach 1957 bzw. hin zu einer demokratischen europäischen Föderation sind möglicherweise 2 Flügeln zuzuordnen, einem nationalkonservativen Flügel und einem liberalen Bürgerrechts-Flügel. Ich denke Du triffst den Nagel auf den Kopf mit Deiner Analyse, daß die globalen Machtstrukturen bei der Formulierung von Lösungen zu berücksichtigen sind. Die neusten NSA-Spionageenthüllungen zeigen wieder einmal, wie unverfrohren die USA eigene Interessen jenseits partnerschaftlicher Politik verfolgen und bringen selbst Merkel mittlerweile dazu, moderat gegenzuhalten.
Vor kurzem ist in der FAZ (leider nicht online) ein Artikel des
italienischen Schriftstellers Claudio Magris erschienen, der diesem
Ansatz einer demokratischen europäischen Föderation imo nahe kommt und
dies gut geistesgeschichtlich begründet. Die Idee eines eigenständigen
europäischen demokratischen Machtpols, der in dem Maße europaweit
vereint ist indem es bereits eine europäische Zivilgesellschaft gibt
(siehe Acemoglu/Robinson "Why nations fail" http://www.amazon.de/Warum-Nationen-scheitern-Urspr%C3%BCnge-Wohlstand-ebook/dp/B00AEK7WXE/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1405438934&sr=8-1&keywords=acemoglu) und genug Raum für
nationale und regionale Eigenständigkeit lässt in dem Maße indem die
Leute sich lieber national/regional organisieren wollen und der darauf
vertraut, daß die Leute da eine gute Mischung finden, ist eigentlich so
naheliegend, daß ich sicher bin, daß das europaweit mehrheitsfähig bei
den Bürgern ist. Ein solcher europäischer Machtpol könnte besser als die
Nationalstaaten sich für den Schutz der Bürger vor staatlicher
Überwachung und kommerzieller Ausspähung einsetzen, könnte mit einer
sozialen und nachhaltigen Marktwirtschaft ein globale Vorreiterrolle
spielen, ganz abgesehen von seiner Vorbildfunktion in punkto Demokratie,
Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Einsatz für Netzneutralität, Schutz
der Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit.
Und für alle Weltstaatsanhänger, das müsste keine Festung Europa
sein, sondern wäre kompatibel mit einer partnerschaftlichen
Entwicklungszusammenarbeit mit allen anderen Weltregionen und einer
humanen Asyl-und Einwanderungspolitik.
Man kann sich jetzt fragen, ob die USA daran Interesse hat oder
eher nicht, ich vermute letzteres ;) Und auch Großbritannien wird sich
mittelfristig hier wohl maximal mit einem Bein beteiligen wollen, weil
es historisch sich stärker dem angloamerikanischen Raum mit USA, Kanada,
Australien und Neuseeland verbunden fühlt. Aber auch dafür liese sich
wohl eine Lösung finden....
Man kann sich auch fragen wer diese Vision teilt und bereit ist
daran mitzuarbeiten. Nach meiner Einschätzung ist die Vision
mehrheitsfähig bei den Piraten in Europa und weltweit und auch alle
demokratischen europäischen Parteien der Grünen, Liberalen,
Sozialdemokraten, Linken und Christdemokraten aber auch Bewegungen wie 5
Stelle in Italien könnten mittelfristig darauf einschwenken.
Mittwoch, 18. Juni 2014
rechtliche Betreuung von der Politik seit Jahren vernachlässigt und unterfinanziert
Als rechtlicher Betreuer möchte ich
hiermit auf aktuellen Mißstände im Betreuungswesen in
Deutschland aufmerksam machen.
Rechtliche Betreuung ist die Besorgung
von Rechtsgeschäften für Menschen mit einer körperlichen,
geistigen oder seelischen Behinderung, die im Bürgerlichen
Gesetzbuch geregelt ist. Dazu zählen Entscheidungen im
gesundheitlichen Bereich zu Operationen und zu intensivmedizinischen lebensverlängernden Maßnahmen, die Vertretuung gegenüber Sozialbehörden, der Hartz IV-Behörde, Vermietern, Kranken-und Pflegekassen, der GEZ und Trägern der Behindertenhilfe und Seniorenheimen, die Organisation und Kontrolle von
Pflegediensten oder die Regelung von Finanz-, Vermögens- und Schuldenangelegenheiten. In
vielen Fällen leisten dies Angehörige ehrenamtlich. In schwierigen
Fällen oder wenn sich keine ehrenamtliche Person finden lässt,
leisten dies selbständige vom Gericht kontrollierte Berufsbetreuer,
die von kommunalen Fachbehörden nach Eignung und Kenntnissen
ausgewählt und begleitet werden.
Da Menschen immer älter werden und der
Anteil der an Demenz Erkrankten in der Altersgruppe über 80 Jahre
gleich blieb, stieg in den letzten Jahren der Bedarf rechtlicher
Betreuungen Jahr für Jahr. Dadurch stiegen die Kosten für berufsmäßig
geführte Betreuungen, die bis auf Klienten mit eigenem Vermögen aus
den Haushalten der Bundesländer bezahlt werden. Die Politik versuchte
diese Kostensteigerung zu deckeln, indem sie
1. einen äußerst knapp bemessene
Zeitpauschale einführte,
2. einen Stundensatz vorgab, der viel
niedriger angesetzt war, als dass er für eine qualitativ angemessene
Arbeit in oft sehr anspruchsvollen Situationen angemessen war und
3. den Stundensatz über einen sehr
langen Zeitraum nicht an die allgemeine Lohnentwicklung anpasste.
Im Ergebnis führte das dazu, daß
rechtliche Betreuer/innen ihre Klienten nicht mehr ausreichend gut betreuen
können, da sie ihr Zeitbudget nur noch für die allerwichtigsten
Dinge einsetzen können. Da Verwaltungstätigkeiten oft nicht
vermeidbar sind, müssen deshalb oft die persönlichen Besuche stark
eingeschränkt werden. Auskömmlich leben können Berufsbetreuer in der
Regel nicht mehr, der Aufbau einer Altersvorsorge ist oft nicht mehr
möglich. Manche Berufsbetreuer powern sich über Jahre aus, indem sie mehr Betreuungen übernehmen, als sie eigentlich leisten können und
scheiden irgendwann mit einem Burn-Out aus. Andere bescheiden sich mit
einem unangemessenen Lebensunterhalt und verzichten auf eine
Altersvorsorge. Die Betreuten selbst sind aufgrund ihrer Behinderung
das schwächste Glied in der Kette und haben die geringste Chance auf
ihren Bedarf an einer angemessenen Betreuung gegenüber der
Öffentlichkeit hinzuweisen oder noch als zu berücksichtigende
Wählergruppe von Politikern ernst genommen zu werden.
Es gibt einen
Berufsverband der Berufsbetreuer, bdb e.V., der versucht auf diese Mißstände gegenüber Politikern auf Bundes- und
Länderebene hinzuweisen. Außer allgemeinen Lippenbekenntnissen über
die Wichtigkeit von rechtlicher Betreuung kam von der Politik aber
keine Unterstützung. Anders als zum Beispiel die Ärtzetlobby sind
Berufsbetreuer nur eine vergleichsweise kleine Gruppe, die man aus
Politikersicht als Wählergruppe vernachlässigen kann und die
Mißstände sind schwer zu kommunizieren, sodaß sich hier kaum
zivilgesellschaftlicher Druck aufbaut. Während Ärzte in
Krankenhäusern schon mal streiken und Praxen schließen, hätte es
kaum eine in der Öffentlichkeit bemerkbare Wirkung, wenn rechtliche
Betreuer Angelegenheiten ihrer Klienten nicht mehr bearbeiten.
Ich arbeite seit 14 Jahren als
Berufsbetreuer mit einer Ausbildung als Diplom-Betriebswirt (FH) , weil ich in diesem Beruf für andere Menschen meine
Qualitäten als Notfallmanager sehr gut einbringen kann, sehr viel
Dankbarkeit von meinen Klienten erfahre und meinen Beruf als Berufung
erlebe. Ich weiß nicht, was man tun kann, um an den Mißständen etwas
zu ändern, außer auf sie aufmerksam zu machen.
Freitag, 30. Mai 2014
Mrs. Merkel, how you can enthuse the Britains with a common Europe
After the European election Mr.
Hollande and Mr. Cameron called for EU reforms http://www.bbc.com/news/world-europe-27589075 Apparently this has not
let to a strong impetus on the other participants http://www.euronews.com/2014/05/28/eu-leaders-agree-to-review-priorities-to-win-back-public-support/. I see so far no strong initiative for important steps towards a more democratic Europe.
I myself spent the last two years with a working group of the German
Pirate Party without coming to specific structural suggestions. One
thing became cristal clear though: A European democratic „res
publica“ will only work if a
lively European public emerges, ie a public European wide space which is the
main place of discussions for all major political issues which are
important for the citizens of Europe. The current election changed a
little bit here. By appointing top candidates for the European
commission we had for the first time a TV debate which took place on
a European wide scale. The quality of this discourse especially
regarding currency and unemployment was rather disturbing though. Other
debates like the one between Nigel Farage and Nick Clegg took still
place on a national level. As long as the media are organised mainly
nationally there is a strong restriction for a European space for
public dialogue on a wider level. As long as important media are not used transnationally by a major part of the citizens this shows that this European public has yet a far way to go. British media like BBC or the Guardian show that this process is under way since decades and that British media belong to the ones with the most transnational users and future potential to become pan-European mass media.
It's interesting that EU-critical
parties like the AfD (Alternative für Deutschland), UKIP and France
National are better represented in the European Parliament than in
their national assemblies. This leads to the fact that they take part
in this European dialogue. Videos of Nigel Farage speaking in the
European Parliament have been well noticed by German citizens via
youtube. The question whether the AfD succeeds in being accepted by
the UK conservatives in their EP group
http://en.wikipedia.org/wiki/European_Conservatives_and_Reformists
helps citizens of Germany and Britain to get to know each others
politicals parties better.
Sometimes minor rule changes can have a
major impact on reality and on the thinking and the awareness of the
people just by changing who talks with whom. If parties would start
at some point to work with European wide election lists this could
for instance also lead to a strengthening of the European public. The
same could happen by electing the Europen Commission directly by all
Europeans.
The most important issue before us is
in my opinion the referendum suggested by Mr. Cameron. As far as I
can see Mrs. Merkel and others did not wellcome this initiative. This is a large mistake. The
big danger is that this leads to a debate in Britain only instead of
a truly open European wide debate on possible reforms.
Cameron said:“My strong preference is
to enact these changes for the entire EU, not just for Britain. But
if there is no appetite for a new Treaty for us all then of course
Britain should be ready to address the changes we need in a
negotiation with our European partners. The next Conservative
Manifesto in 2015 will ask for a mandate from the British people for
a Conservative Government to negotiate a new settlement with our
European partners in the next Parliament. It will be a relationship
with the Single Market at its heart. And when we have negotiated that
new settlement, we will give the British people a referendum with a
very simple in or out choice. To stay in the EU on these new terms;
or come out altogether. It will be an in-out referendum. „
Quelle
http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/grundsatzrede-cameron-will-referendum-ueber-verbleib-in-der-eu-12035501.html
I can understand that Mrs Merkel and
others did not wellcome the initiative because Mr, Camerons ideas
resemble more a common market instead of a political integrated
Europe. But within a European debate his voice is a valid and
important part independent of the question whether Britain will stay
in or leave the EU. In so far his initiative is a big chance for
Europe to talk to each other on a broad basis not only on the level of
politicians. And I claim this: Properly done this could lead to a
European public arising which is more valuable for a future European
res publica than all strucural change one could agree upon. Even if
Britain would opt out afterwards, if it played a well accepted role
in the process it might get so fond of it that it joins
sooner or later again. As far as I see it the debate would be taking
place in English by the way, the most hands-on invitation to all Britains to
stay part of the process.
I can only advice Mrs Merkel not to oversee this big chance but to take the opportunity. Besides political leaders the committee of constitutional affairs of the European Parliament http://www.europarl.europa.eu/committees/en/afco/home.html might start such a dialogue on EU reforms as well as NGOs like for instance the European Movement http://www.europeanmovement.eu/.
Montag, 26. Mai 2014
Wahlnachlese Europawahl Teil 1: Wahl in Deutschland
Die Wähler in Deutschland haben sich
weiter für eine sehr ausgewogene Mischung im klassischen
rechts-links Schema entschieden. Extremistische Positionen wie MLPD und NPD landeten bei weniger 1% bzw. bei 1%, deutlich rechte und linke
Positionen wie die Linke und die AFD mit zumindest einem deutlich
wahrnehmbaren nationalkonservativen Flügel liegen bei 7%, dem
gemässigt linken Spektrum zuzuordnende Parteien SPD und Grüne
liegen zusammen bei 38% und die CDU/CSU und FDP gemässigt rechts
zusammen bei 39%. Dadurch, daß die CDU unter Merkel relativ weit
links agiert hat (Mindestlohn, Mietpreisbremse, Abschaffung der
Wehrpflicht, Frauenquote, Ausstieg aus der Atomernergie), machte sie Platz frei für die AfD. Die
Piratenpartei hat es mit 1,4-1,5% nicht geschafft eine soziale und
liberale Alternative anzubieten, die breite Wählerschichten
angesprochen hat.
Damit ist der Versuch vorerst gescheitert, innerhalb einer Partei zu den wichtigsten gesellschaftlichen Zielen Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in einem basisdemokratischen Prozess zu politischen Antworten zu kommen, die von den Wählern als überlegen wahrgenommen und angenommen werden.
Bemerkenswert dabei ist, daß die Antworten tatsächlich entstanden sind und vielleicht sogar als überlegen gelten können, daß sie aber in der Kommunikation nach außen wenig aufgefallen sind. Im Umfeld der Partei haben Skandale wie das #bombergate, das #fahnengate oder die mangelhafte Abgrenzung des Vorsitzenden des Bundesvorstandes gegen linke Gewalt dazu geführt, daß viele der Partei den Rücken gekehrt haben. Selbst die Spitzenkandidatin für die Europawahl Julia Reda hielt es für eine gute Idee, im Wahlwerbespot der Piratenpartei eine Weltraumaufzug ins Gespräch zu bringen, obwohl der entsprechende Antrag auf dem letzten Parteitag durchgefallen war.
Dass die Piratenpartei nicht zu einer großen Partei geworden ist, mit dem Potential die anderen Parteien als Mitmachpartei 2.0 langfristig sogar zu dominieren, ist vielleicht sogar gut, weil es die Gefahr beinhaltet hätte, daß der breiteste Diskurs in eine Partei verlagert worden wäre, statt in den Parlamenten ausgetragen zu werden. Insofern sind Parteien und Politiker, die Positionen vertreten wie für die Freiheit, für sozialen Ausgleich, für Tier-und Umweltschutz, für die Erhaltung von guten Werten der Vergangenheit, für den Fortschritt, eine Bereicherung für all diejenigen, denen es nicht nur um die Durchsetzung der eigenen Meinung und der eigenen Interessen geht, sondern die an den Sinn eines lebendigen Diskurses für ein gutes gesellschaftliches Miteinander glauben.
Mein persönliches Fazit nach 2 Jahren politischer Erfahrung bei den Piraten ist, daß es sich bestätigt hat, daß Demokratie längst keine Selbstverständlichkeit ist, die von allen gleich wertgeschätzt und gelebt wird und daß sich Vertrauen in Politiker und Parteien zurecht weniger daraus ergibt, was jemand sagt, sondern wie demokratisch er oder sie sich tatsächlich verhält.
Damit ist der Versuch vorerst gescheitert, innerhalb einer Partei zu den wichtigsten gesellschaftlichen Zielen Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in einem basisdemokratischen Prozess zu politischen Antworten zu kommen, die von den Wählern als überlegen wahrgenommen und angenommen werden.
Bemerkenswert dabei ist, daß die Antworten tatsächlich entstanden sind und vielleicht sogar als überlegen gelten können, daß sie aber in der Kommunikation nach außen wenig aufgefallen sind. Im Umfeld der Partei haben Skandale wie das #bombergate, das #fahnengate oder die mangelhafte Abgrenzung des Vorsitzenden des Bundesvorstandes gegen linke Gewalt dazu geführt, daß viele der Partei den Rücken gekehrt haben. Selbst die Spitzenkandidatin für die Europawahl Julia Reda hielt es für eine gute Idee, im Wahlwerbespot der Piratenpartei eine Weltraumaufzug ins Gespräch zu bringen, obwohl der entsprechende Antrag auf dem letzten Parteitag durchgefallen war.
Dass die Piratenpartei nicht zu einer großen Partei geworden ist, mit dem Potential die anderen Parteien als Mitmachpartei 2.0 langfristig sogar zu dominieren, ist vielleicht sogar gut, weil es die Gefahr beinhaltet hätte, daß der breiteste Diskurs in eine Partei verlagert worden wäre, statt in den Parlamenten ausgetragen zu werden. Insofern sind Parteien und Politiker, die Positionen vertreten wie für die Freiheit, für sozialen Ausgleich, für Tier-und Umweltschutz, für die Erhaltung von guten Werten der Vergangenheit, für den Fortschritt, eine Bereicherung für all diejenigen, denen es nicht nur um die Durchsetzung der eigenen Meinung und der eigenen Interessen geht, sondern die an den Sinn eines lebendigen Diskurses für ein gutes gesellschaftliches Miteinander glauben.
Mein persönliches Fazit nach 2 Jahren politischer Erfahrung bei den Piraten ist, daß es sich bestätigt hat, daß Demokratie längst keine Selbstverständlichkeit ist, die von allen gleich wertgeschätzt und gelebt wird und daß sich Vertrauen in Politiker und Parteien zurecht weniger daraus ergibt, was jemand sagt, sondern wie demokratisch er oder sie sich tatsächlich verhält.
Donnerstag, 1. Mai 2014
Mehr Pluralismus im Europaparlament in Aussicht
Zur Zeit ist ja viel die Rede davon, daß es einen Trend zu Europaskepsis gäbe und das europäische Projekt von rechts gefährdet sei. Ein typisches Beispiel für diese ängstliche Argumentationsschiene lieferte Elmar Brok mit dem Satz "Wer das Aber zu groß macht, zerstört das ja" anlässlich des von der CSU vorgestellten "Europaplans" siehe http://www.spiegel.de/politik/deutschland/europawahl-cdu-attackiert-csu-wegen-europaplan-a-965936.html .
Nach meiner Wahrnehmung ist das nur eine Verkleidung dafür, daß diese Leute sehen, daß ihre Position in Zukunft schwächer ist, und da ist es halt eine Taktik andere Meinungen zu diskreditieren. Dass dabei allerdings enge politische Verbündete angegangen werden, ist eher die Ausnahme.
Auffällig sind die Streitereien zwischen einigen Piraten und Grünen und Anhängern der Afd. Schaue ich mir allerdings die inhaltlichen Positionen der Parteien zur Europapolitik an, - wie sie konkret über den Wahlomat https://www.wahl-o-mat.de/europawahl2014/ meßbar sind, liegen Grüne, Piraten, AFD, ÖDP und Die Partei näher beieinander als CDU und FDP.
Da die CDU die größte Partei ist, wäre es viel sinnvoller gegen die CDU Wahlkampf zu machen.
Wie dem auch sei, ich freue mich jedenfalls, daß durch den Wegfall der 3%-Hürde Newcomer-Parteien die Chance haben, im Europaparlament vertreten zu sein.
Ein Europaparlament mit basisdemokratisch gewählten Vertretern von Cinque Stelle aus Italien http://www.lazio5stelle.it/european-parliament-elections/ , mit Julia Reda, Fotio Amanatides, Anke Domscheit-Berg und Bruno Kramm von den Piraten https://www.piratenpartei.de/grenzenlos-europa/eu-kandidaten-2014/, mit Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel von der Afd https://www.alternativefuer.de/unsere-kandidaten-fuer-europa/, mit Martin Sonneborn von Die Partei http://www.die-partei.de/koepfe/ und mit Grünen Abgeordneten wie Jan Philpp Albrecht und Sven Giegold von den Grünen http://www.gruene.de/partei/rebecca-harms-sven-giegold-sind-das-spitzenduo-der-europaliste.html mit SPD-Abgeordneten wie Jo Leinen und Knut Fleckenstein http://www.spd.de/aktuelles/europawahl2014/EWK2014_Kandidaten/ verspricht eine bunte Mischung und die Chance auf einen vielfältigen Diskurs.
Nach meiner Wahrnehmung ist das nur eine Verkleidung dafür, daß diese Leute sehen, daß ihre Position in Zukunft schwächer ist, und da ist es halt eine Taktik andere Meinungen zu diskreditieren. Dass dabei allerdings enge politische Verbündete angegangen werden, ist eher die Ausnahme.
Auffällig sind die Streitereien zwischen einigen Piraten und Grünen und Anhängern der Afd. Schaue ich mir allerdings die inhaltlichen Positionen der Parteien zur Europapolitik an, - wie sie konkret über den Wahlomat https://www.wahl-o-mat.de/europawahl2014/ meßbar sind, liegen Grüne, Piraten, AFD, ÖDP und Die Partei näher beieinander als CDU und FDP.
Da die CDU die größte Partei ist, wäre es viel sinnvoller gegen die CDU Wahlkampf zu machen.
Wie dem auch sei, ich freue mich jedenfalls, daß durch den Wegfall der 3%-Hürde Newcomer-Parteien die Chance haben, im Europaparlament vertreten zu sein.
Ein Europaparlament mit basisdemokratisch gewählten Vertretern von Cinque Stelle aus Italien http://www.lazio5stelle.it/european-parliament-elections/ , mit Julia Reda, Fotio Amanatides, Anke Domscheit-Berg und Bruno Kramm von den Piraten https://www.piratenpartei.de/grenzenlos-europa/eu-kandidaten-2014/, mit Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel von der Afd https://www.alternativefuer.de/unsere-kandidaten-fuer-europa/, mit Martin Sonneborn von Die Partei http://www.die-partei.de/koepfe/ und mit Grünen Abgeordneten wie Jan Philpp Albrecht und Sven Giegold von den Grünen http://www.gruene.de/partei/rebecca-harms-sven-giegold-sind-das-spitzenduo-der-europaliste.html mit SPD-Abgeordneten wie Jo Leinen und Knut Fleckenstein http://www.spd.de/aktuelles/europawahl2014/EWK2014_Kandidaten/ verspricht eine bunte Mischung und die Chance auf einen vielfältigen Diskurs.
Freitag, 25. April 2014
Lieber DLF, ist die Idee von der Volkssouveränität rechtsradikal?
In Deutschland ist der Grundsatz der Volkssouveränität in Art. 20 Abs. 2 Grundgesetz (GG) geregelt. Die Bestimmung lautet wie folgt:
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Volkssouver%C3%A4nit%C3%A4t
Dabei ist Staatsvolk nicht ethnisch sondern rechtlich definiert siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsvolk Es geht um den demos, dem Volk als soziales und politisches Gebilde http://de.wikipedia.org/wiki/Demos , der der Demokratie ihren Namen gegeben hat http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie Dies drückt sich auch in dem Begriff Republik d.h. res publica, "die öffentliche Sache" aus http://de.wikipedia.org/wiki/Republik#Formen_der_Republik Zitat wikipedia: „bei der das Staatsvolk höchste Gewalt des Staates und oberste Quelle der Legitimität ist“ (vgl. auch das Prinzip der Volkssouveränität).
Ich war dann doch ziemlich erstaunt, als ich im Zusammenhang mit den aktuellen Montagsdemos in Berlin und einer kritischen Bewertung derselben durch den Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler im Deutschlandfunk eine kritische Bewertung des Begriffes vorfand. http://www.deutschlandfunk.de/die-neue-rechte-keine-organisierte-neue-kraft.694.de.html?dram:article_id=283523
Der Passus lautet:
DLF: Aber diese prominenten Namen in der Bewegung, die wir auch teilweise in den Beitrag gehört haben, die bestreiten, rechts zu sein. Warum ist das für Sie nicht glaubwürdig?
Häusler: Nun, das ist ganz normal. Auch rechte Politiker wie Marine Le Pen, die jetzt im Europawahlkampf antritt, sagt, sie sei weder rechts noch links, sondern sie sei für die nationale Souveränität. Und genau das ist auch der gleiche Jargon, der aus diesem Spektrum immer zu hören ist. Da wird immer gefordert eine Souveränität der Völker, die Völker in ihren einzelnen Nationen seien eben nicht souverän, sie seien immer noch fremdgesteuert, da wäre eben die große Macht. Da spielt also ein typisch primitives antiamerikanistisches Ressentiment eine ganz große Rolle. Angeblich steckte eben hinter dem amerikanischen Finanzkapital eine Macht, die diese Souveränität der Völker behindere. Die selber sagen, sie seien eben nicht links, nicht rechts, sondern sie würden für den Frieden eintreten; dahinter stecken eigentlich eher krude rechte Weltbilder.
Erstens fällt dazu auf, daß "rechts sein" problematisiert wird statt rechtsradikal und zwar schon vom Interviewer. Zweitens hätte ich zwar gedacht, daß es bei Marine Le Pen viel zu kritisieren gäbe, aber daß sie oder irgend jemand dafür kritisert wird, daß sie für nationale Souveränität ist, für ein Prinzip, das gleichzeitig einen der grundlegenden Artikel unserer Verfassung und der Verfassungsprinzipien von demokratischen Republiken überhaupt darstellt, hat mich überrascht.
Entweder ist hier bei Herrn Häusler der Forscherdrang durchgegangen oder das Prinzip der Volkssouveränität im staatsrechtlichen Sinn ist eher eine nette Idee, die aber im politischen Alltag und in der politischen Mitte, zu der ich mich eigentlich zugehörig fühle, nicht mehr ernst genommen wird. Wie weit die politische Macht tatsächlich bei den normalen Menschen liegt, kann breit diskutiert werden, Parteiendemokratie, Mediendemokratie sind passende Schlagworte. Außerdem gilt nach meiner Lebenserfahrung, wenn jemand seine Gestaltungsmacht nicht nutzt und gleichgültig wird, nutzen andere diesen Gestaltungsspielraum. Insofern ist Demokratie auch immer in der Veranwortung der Leute, sich wirklich zu beteiligen, um sie am Leben zu erhalten. Also ich werde an dieser Idee weiter festhalten und freue mich über sachdienliche Hinweise, ob ich damit falsch oder richtig liege.
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Volkssouver%C3%A4nit%C3%A4t
Dabei ist Staatsvolk nicht ethnisch sondern rechtlich definiert siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsvolk Es geht um den demos, dem Volk als soziales und politisches Gebilde http://de.wikipedia.org/wiki/Demos , der der Demokratie ihren Namen gegeben hat http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie Dies drückt sich auch in dem Begriff Republik d.h. res publica, "die öffentliche Sache" aus http://de.wikipedia.org/wiki/Republik#Formen_der_Republik Zitat wikipedia: „bei der das Staatsvolk höchste Gewalt des Staates und oberste Quelle der Legitimität ist“ (vgl. auch das Prinzip der Volkssouveränität).
Ich war dann doch ziemlich erstaunt, als ich im Zusammenhang mit den aktuellen Montagsdemos in Berlin und einer kritischen Bewertung derselben durch den Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler im Deutschlandfunk eine kritische Bewertung des Begriffes vorfand. http://www.deutschlandfunk.de/die-neue-rechte-keine-organisierte-neue-kraft.694.de.html?dram:article_id=283523
Der Passus lautet:
DLF: Aber diese prominenten Namen in der Bewegung, die wir auch teilweise in den Beitrag gehört haben, die bestreiten, rechts zu sein. Warum ist das für Sie nicht glaubwürdig?
Häusler: Nun, das ist ganz normal. Auch rechte Politiker wie Marine Le Pen, die jetzt im Europawahlkampf antritt, sagt, sie sei weder rechts noch links, sondern sie sei für die nationale Souveränität. Und genau das ist auch der gleiche Jargon, der aus diesem Spektrum immer zu hören ist. Da wird immer gefordert eine Souveränität der Völker, die Völker in ihren einzelnen Nationen seien eben nicht souverän, sie seien immer noch fremdgesteuert, da wäre eben die große Macht. Da spielt also ein typisch primitives antiamerikanistisches Ressentiment eine ganz große Rolle. Angeblich steckte eben hinter dem amerikanischen Finanzkapital eine Macht, die diese Souveränität der Völker behindere. Die selber sagen, sie seien eben nicht links, nicht rechts, sondern sie würden für den Frieden eintreten; dahinter stecken eigentlich eher krude rechte Weltbilder.
Erstens fällt dazu auf, daß "rechts sein" problematisiert wird statt rechtsradikal und zwar schon vom Interviewer. Zweitens hätte ich zwar gedacht, daß es bei Marine Le Pen viel zu kritisieren gäbe, aber daß sie oder irgend jemand dafür kritisert wird, daß sie für nationale Souveränität ist, für ein Prinzip, das gleichzeitig einen der grundlegenden Artikel unserer Verfassung und der Verfassungsprinzipien von demokratischen Republiken überhaupt darstellt, hat mich überrascht.
Entweder ist hier bei Herrn Häusler der Forscherdrang durchgegangen oder das Prinzip der Volkssouveränität im staatsrechtlichen Sinn ist eher eine nette Idee, die aber im politischen Alltag und in der politischen Mitte, zu der ich mich eigentlich zugehörig fühle, nicht mehr ernst genommen wird. Wie weit die politische Macht tatsächlich bei den normalen Menschen liegt, kann breit diskutiert werden, Parteiendemokratie, Mediendemokratie sind passende Schlagworte. Außerdem gilt nach meiner Lebenserfahrung, wenn jemand seine Gestaltungsmacht nicht nutzt und gleichgültig wird, nutzen andere diesen Gestaltungsspielraum. Insofern ist Demokratie auch immer in der Veranwortung der Leute, sich wirklich zu beteiligen, um sie am Leben zu erhalten. Also ich werde an dieser Idee weiter festhalten und freue mich über sachdienliche Hinweise, ob ich damit falsch oder richtig liege.
Europa im geopolitischen Ukraine-Konflikt
Gestern war ich überrascht, daß die FAZ auf der Titelseite den russischen Außenminister Lawrow zitiert:
>>Unter dem Hinweis auf den Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten Joseph Biden sagte Lawrow es gebe allen Grund anzunehmen, "daß die Amerikaner den Laden schmeißen". Weiter sagte Lawrow, die Ukraine sei nur ein Beispiel der mangelnden Bereitschaft der Vereinigten Staaten, im geopolitischen Konflikt nachzugeben.<<
Nimmt man die Auszüge aus dem Telefonat der hochrangigen Mitarbeiterin des US-Außenministeriums Nuland mit ihrem urkainischen Botschafter dazu, bei dem nicht nur die Worte fielen "fuck the EU" sondern klar wurde, daß sie davon ausging, dass die Amerikaner entscheiden könnten, wer an der Spitze der ukrainischen Übergangsregierung stehen würde, und nimmt man noch die an sich nicht falsche Aussage von Präsident Obama hinzu, daß Rußland nur eine Regionalmacht sei, sieht es tatsächlich so aus, als ob Lawrow recht hätte und die Amerikaner die bestimmende Kraft sind, die glauben in diesem Konflikt ihre Interessen stark vertreten zu können. Da amerikanische Außenpolitik ganz offen zugibt, daß sie in erster Linie ihre nationalen Interessen verfolgt und dabei leider immer wieder gezeigt auch mit undemokratischen Regierungen zusammenzuarbeiten (zB Saudi Arabien) und vor unrechtmässigen Mitteln nicht zurückzuschrecken (zB Lügen im Weltsicherheitsrat bzgl. irakischer Massenvernichtungswaffen oder globale Massenüberwachung durch die NSA, Einsatz von Drohnen, Guantanamo), sollten sich alle anderen Beteiligten, die EU, die westlichen Nachbarländern der Ukraine, die Ukraine und ihre jeweiligen Provinzen sehr genau überlegen wo ihre eigenen Interessen liegen und wie diese friedlich zu einem Kompromiss geführt werden können und dabei auch die Interessen Rußlands mit berücksichtigen.
Die EU wird nach meiner Wahrnehmung derzeit von den USA tatsächlich nicht groß berücksichtigt, es zeigt sich, daß die außenpolitische Macht der EU und ihrer Mitgliedsstaaten sehr gering ist und sie nicht einmal in der Lage ist, eine sinnvolle eigene Position zu beziehen. Im Ukraine-Konflikt zeigt sich, daß die EU eben kein eigenständiger Pol in einer multipolaren Welt ist, sondern, daß sie eher ein kleiner Teil innerhalb eines amerikanischen Einflussbereiches ist. Wegen den egoistischen und inhumanen Aspekten der amerikanischen Außenpolitik halte ich es für wichtig, daß Europa zu einer eigenständigen Außenpolitik findet. Dazu würde gehören, die Interessen Rußlands anzuerkennen. Dazu würde auch gehören, daß die Europäische Union geographisch nicht weiter expandiert, sondern eher konsolidiert. Voraussetzung dazu wäre aber erst einmal, daß Europa selbst für sich demokratische Strukturen schafft, so daß eine europäische Außenpolitik überhaupt legitimiert wäre.
Hintergrund:
aktuelles zur Ukraine http://www.heise.de/tp/artikel/41/41581/1.html
Beispiel zu geopolitischem Denken: http://www.amazon.de/Grand-Chessboard-American-Geostrategic-Imperatives/dp/0465027261/ref=sr_1_1?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1398431988&sr=1-1
>>Unter dem Hinweis auf den Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten Joseph Biden sagte Lawrow es gebe allen Grund anzunehmen, "daß die Amerikaner den Laden schmeißen". Weiter sagte Lawrow, die Ukraine sei nur ein Beispiel der mangelnden Bereitschaft der Vereinigten Staaten, im geopolitischen Konflikt nachzugeben.<<
Nimmt man die Auszüge aus dem Telefonat der hochrangigen Mitarbeiterin des US-Außenministeriums Nuland mit ihrem urkainischen Botschafter dazu, bei dem nicht nur die Worte fielen "fuck the EU" sondern klar wurde, daß sie davon ausging, dass die Amerikaner entscheiden könnten, wer an der Spitze der ukrainischen Übergangsregierung stehen würde, und nimmt man noch die an sich nicht falsche Aussage von Präsident Obama hinzu, daß Rußland nur eine Regionalmacht sei, sieht es tatsächlich so aus, als ob Lawrow recht hätte und die Amerikaner die bestimmende Kraft sind, die glauben in diesem Konflikt ihre Interessen stark vertreten zu können. Da amerikanische Außenpolitik ganz offen zugibt, daß sie in erster Linie ihre nationalen Interessen verfolgt und dabei leider immer wieder gezeigt auch mit undemokratischen Regierungen zusammenzuarbeiten (zB Saudi Arabien) und vor unrechtmässigen Mitteln nicht zurückzuschrecken (zB Lügen im Weltsicherheitsrat bzgl. irakischer Massenvernichtungswaffen oder globale Massenüberwachung durch die NSA, Einsatz von Drohnen, Guantanamo), sollten sich alle anderen Beteiligten, die EU, die westlichen Nachbarländern der Ukraine, die Ukraine und ihre jeweiligen Provinzen sehr genau überlegen wo ihre eigenen Interessen liegen und wie diese friedlich zu einem Kompromiss geführt werden können und dabei auch die Interessen Rußlands mit berücksichtigen.
Die EU wird nach meiner Wahrnehmung derzeit von den USA tatsächlich nicht groß berücksichtigt, es zeigt sich, daß die außenpolitische Macht der EU und ihrer Mitgliedsstaaten sehr gering ist und sie nicht einmal in der Lage ist, eine sinnvolle eigene Position zu beziehen. Im Ukraine-Konflikt zeigt sich, daß die EU eben kein eigenständiger Pol in einer multipolaren Welt ist, sondern, daß sie eher ein kleiner Teil innerhalb eines amerikanischen Einflussbereiches ist. Wegen den egoistischen und inhumanen Aspekten der amerikanischen Außenpolitik halte ich es für wichtig, daß Europa zu einer eigenständigen Außenpolitik findet. Dazu würde gehören, die Interessen Rußlands anzuerkennen. Dazu würde auch gehören, daß die Europäische Union geographisch nicht weiter expandiert, sondern eher konsolidiert. Voraussetzung dazu wäre aber erst einmal, daß Europa selbst für sich demokratische Strukturen schafft, so daß eine europäische Außenpolitik überhaupt legitimiert wäre.
Hintergrund:
aktuelles zur Ukraine http://www.heise.de/tp/artikel/41/41581/1.html
Beispiel zu geopolitischem Denken: http://www.amazon.de/Grand-Chessboard-American-Geostrategic-Imperatives/dp/0465027261/ref=sr_1_1?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1398431988&sr=1-1
Donnerstag, 24. April 2014
Wen kann man/frau denn wählen zur Europawahl?
Wenn es nur um Parteiprogramme ging, würde ich sagen, die von der Piratenpartei sind richtig gut http://wiki.piratenpartei.de/Europawahl_2014/Wahlprogramm und http://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm und auch die vier ersten Listenkandidaten/innen könnte ich mir gut im EP-Parlament vorstellen, aber mit einer bekennenden antideutschen Linksextremistin auf Platz 5, einem nach meiner Wahrnehmung linksextremen Bundesvorstandsvorsitzenden und möglichen linksextremen künftigen Mitarbeitern in Brüssel und Straßburg tue ich mich als Sozialliberaler damit schwer.
Manche Positionen der AFD halte ich für richtig (mehr Subsidiarität in Europa) und überschneiden sich mit den Positionen der Piraten (gegen TTIP, gegen ESM, gegen Überwachung) aber die Partei hat wohl einen starken nationalkonservativen Flügel (neben einem liberalen Selbstverständis) und das sagt mir ebenfalls nicht zu.
Unter Expiraten ist "Die Partei" mit Martin Sonneborn recht beliebt http://www.die-partei.de/aber eine reine Spaßpartei behagt mir auch nicht, dafür ist mir Politik zu wichtig.
Die Grünen? sind mir zu etatistisch, die FDP? zwar liberal aber nicht sozial und nicht umweltorientiert genug. Und die SPD und die CDU/CSU? Die beiden bestimmen eh schon die Politik der letzten Jahrzehnte und haben dabei so Sachen wie die Vorratsdatenspeichung eingeführt, wehren sich nicht gegen die Überwachung von uns durch die amerikanischen und britischen Geheimdienste, lassen Edward Snowden im undemokratischen Russland versauern, haben mich mit einem sehr national geführten Bundestagswahlkampf genervt, haben eine eher konfliktverstärkende Ukraine-Politik zu verantworten und sind für eine Politik in Europa verantwortlich, die zu einer extrem hohen Arbeitslosigkeit in Südeuropa wesentlich beiträgt, vor allem bei jungen Menschen, ganz zu schweigen davon, daß sie keine sichtbaren Schritte unternehmen, die Institutionen der Europäischen Union demokratisch zu gestalten.
Da es keine 3-Prozent Hürde mehr gibt und somit jede Stimme zählt, werde ich mir mal das Programm der Violetten genauer ansehen und der ÖDP und dann noch mal neu überlegen, aber eigentlich wünsche ich mir eine Partei, die durch und durch liberal ist und sich an den Menschenrechten orientiert, dabei sozial und nachhaltig, die für einen offenen Diskurs ist und dabei - so wie die Piraten das gemacht haben - das Internet einsetzt und sich über Telefonkonferenzen via Mumble vernetzt und gemeinsam mit Pads an politischen Antworten arbeitet, eine Partei, die deutlich kosmopolitscher ist als die anderen Parteien, aber kein Problem damit hat, wenn Mitglieder auch gerne Franzosen oder Italiener oder Deutsche sind, eine Partei, die sich europaweit organisiert und europäische Debatten über das Internet anstösst, die grundsätzlich allen Europäern offenstehen und eine Partei, die sich mit dem Internet auskennt (was ich nicht tue) und sich kompetent für ein freies neutrales Netz einsetzt, für Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung und für ein an das Internet angepasstes Urheberrecht.
Manche Positionen der AFD halte ich für richtig (mehr Subsidiarität in Europa) und überschneiden sich mit den Positionen der Piraten (gegen TTIP, gegen ESM, gegen Überwachung) aber die Partei hat wohl einen starken nationalkonservativen Flügel (neben einem liberalen Selbstverständis) und das sagt mir ebenfalls nicht zu.
Unter Expiraten ist "Die Partei" mit Martin Sonneborn recht beliebt http://www.die-partei.de/aber eine reine Spaßpartei behagt mir auch nicht, dafür ist mir Politik zu wichtig.
Die Grünen? sind mir zu etatistisch, die FDP? zwar liberal aber nicht sozial und nicht umweltorientiert genug. Und die SPD und die CDU/CSU? Die beiden bestimmen eh schon die Politik der letzten Jahrzehnte und haben dabei so Sachen wie die Vorratsdatenspeichung eingeführt, wehren sich nicht gegen die Überwachung von uns durch die amerikanischen und britischen Geheimdienste, lassen Edward Snowden im undemokratischen Russland versauern, haben mich mit einem sehr national geführten Bundestagswahlkampf genervt, haben eine eher konfliktverstärkende Ukraine-Politik zu verantworten und sind für eine Politik in Europa verantwortlich, die zu einer extrem hohen Arbeitslosigkeit in Südeuropa wesentlich beiträgt, vor allem bei jungen Menschen, ganz zu schweigen davon, daß sie keine sichtbaren Schritte unternehmen, die Institutionen der Europäischen Union demokratisch zu gestalten.
Da es keine 3-Prozent Hürde mehr gibt und somit jede Stimme zählt, werde ich mir mal das Programm der Violetten genauer ansehen und der ÖDP und dann noch mal neu überlegen, aber eigentlich wünsche ich mir eine Partei, die durch und durch liberal ist und sich an den Menschenrechten orientiert, dabei sozial und nachhaltig, die für einen offenen Diskurs ist und dabei - so wie die Piraten das gemacht haben - das Internet einsetzt und sich über Telefonkonferenzen via Mumble vernetzt und gemeinsam mit Pads an politischen Antworten arbeitet, eine Partei, die deutlich kosmopolitscher ist als die anderen Parteien, aber kein Problem damit hat, wenn Mitglieder auch gerne Franzosen oder Italiener oder Deutsche sind, eine Partei, die sich europaweit organisiert und europäische Debatten über das Internet anstösst, die grundsätzlich allen Europäern offenstehen und eine Partei, die sich mit dem Internet auskennt (was ich nicht tue) und sich kompetent für ein freies neutrales Netz einsetzt, für Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung und für ein an das Internet angepasstes Urheberrecht.
Zur Ablehnung der Berliner Montagsdemos durch die Piratenpartei
In einem Blogbeitrag lehnt die
Redaktion der Internetseite der Piratenpartei Deutschland https://www.piratenpartei.de/2014/04/17/friedensbewegung-2-0-lasst-uns-auf-die-strasse-gehen-aber-nicht-dort/ die
aktuellen Montagsdemos in Berlin ab und ruft dazu auf, dort nicht
teilzunehmen. Sie erntet dabei einen Sturm der Entrüstung, wie die Mehrheit der veröffentlichten Kommentare zeigen.
Hintergrund ist nach meiner Meinung, daß auf diesen Demos auch Menschen reden,
die dem rechten politischen Spektrum zugeordnet werden. Im
Teilnehmerkreis waren zudem Funktionäre der NPD gesichtet worden,
allerdings auch Personen, die dem linksextremen politischen Spektrum
zuzurechnen sind. Die meisten Teilnehmer kommen aus der Mitte der
Gesellschaft.
Ich habe im Kommentarbereich begründet und mit der Redaktion diskutiert, warum ich eine neutrale Position der Piratenpartei zu den Demos für besser halten würde https://www.piratenpartei.de/2014/04/17/friedensbewegung-2-0-lasst-uns-auf-die-strasse-gehen-aber-nicht-dort/#comment-56818
Mittlerweile wurde mir klar: Letztlich geht es sich um einen
Zielkonflikt zwischen zwei positiven Zielen. Zum einen will man einen
offenen Diskurs führen, zum anderen will man politischen Kräften,
die man negativ bewertet, nicht durch die Einbeziehung in den Diskurs
stärken. Wie man diese Frage für sich entscheidet, hängt meiner
Meinung nach damit zusammen, was für ein Selbst- und Menschenbild man hat. Traut
man dem Diskurs letztlich nicht viel zu und glaubt man sowieso
schon zu wissen wo es lang geht, wäre es logisch, gerade so viele Leute vom Diskurs auszuschließen, um der
eigenen Position beste Geltung zu verschaffen, aber nicht so weit,
daß man sich durch sein Verhalten selbst zum Außenseiter macht. Im Blogbeitrag der
Piratenpartei wird dazu aufgerufen, bestimmte Personen und ein Forum, das diese Personen nicht vom Diskurs ausschließt, aus dem politischen Diskurs auszuschließen. Damit macht sich in der Realitität die
Piratenpartei nach meiner Wahrnehmung selbst zum Außenseiter
gegenüber der Mehrheit der Menschen. Die andere Linie hat ein
grundsätzlich kritischeres Selbstbild und ein positiveres Menschenbild und hält aus beiden Gründen einen offenen Diskurs
in einer Gesellschaft für wichtig. Diese nimmt in Kauf, dass auch
Leute mit teilweise haarsträubenden Aussagen an dem Diskurs teilnehmen und
vertraut darauf, dass die Leute diesen falschen Aussagen nicht auf den
Leim gehen. Diese Haltung hat es in Deutschland vor dem Hintergrund
des Nationalsozialismus schwer. Die Menschen haben insgesamt hier vor
70 Jahren versagt. Die Menschen, die dennoch wieder auf Diskurs
setzen, sind der Meinung, dass die Menschen zumindest so viel
dazugelernt haben, daß sie trotzdem einen offenen Diskurs wollen und
für die bessere Lösung halten.
Ich glaube es gibt in einer Gesellschaft tatsächlich so etwas wie ein kollektives Bewusstsein (siehe C.G. Jung). Das hat nichts mit Volk oder Ethnie zu tun, sondern gibt es wahrscheinlich auf allen Ebenen, sowohl auf globaler bis hin zu lokalen Ebenen und auch in Familien. Ich erinnere noch die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Damals gab es zum ersten Mal bei mir die Wahrnehmung, daß sich in Deutschland in Bezug auf die eigene schwierige Identität etwas Entspannung und Selbstannahme dazugesellte. Das Motto "die Welt zu Gast bei Freunden" wurde von den Gästen angenommen und von den Bewohnern in der großen Mehrheit auch so empfunden. Ich glaube dies war kein einmaliges Ereignis sondern Teil eines Prozesses, der durch die Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und unserer Schuld geprägt wurde. Dieser Prozess geht in der Bevölkerung weiter und dem sollte man sich nicht verschließen oder aus Angst, dass wieder etwas massiv schief geht, ausblenden. Diese Angst ist da, darf auch gespürt und benannt werden, aber sie sollte nicht unser politisches Handeln leiten.
Freitag, 18. April 2014
Ich habe Bock auf eine liberale Partei
- deren Erscheinungsbild nicht von
Schlippsträgern und Kostümträgerinninnen dominiert wird, sondern
bei der sehr viele unterschiedliche Leute Lust haben mitzumachen
- die glaubwürdig dafür steht, dass es
ihr um Freiheit für alle geht und nicht um den eigenen Vorteil oder den
bestimmter Gruppen
- die Lösungen entwickelt, die persönliche Freiheit, soziale Gerechtigkeit und globale Nachhaltigkeit zum Ausgleich bringt
- bei der die Leute miteinander kooperieren statt zu konkurrieren - einfach weil es ihnen Spaß macht
eine solche liberale Partei
- würde sich Führungsleute wählen, die
keine abseitigen Positionen oder Ideologien vertreten oder die
menschenverachtende und anderweitig absurde Aktionen decken oder
beschönigen
- würde einfach gute politische
Antworten anbieten und die Leute nicht umerziehen wollen, weder auf
Basis linker noch rechter Ideologie, sondern darauf vertrauen, daß
die Wählerinnen und Wähler selber in der Lage sind zu erkennen, daß die angebotenen
Lösungen gut sind.
In einer solchen liberalen Partei hätten Linksextreme
und Rechtsextreme vermutlich und zum Glück keine Lust mitzumachen.
Ich habe Bock auf eine liberale Partei,
- bei der die Parteibasis weise genug ist sich Führungsleute zu wählen, die
moderieren und integrieren statt eigene Positionen durchdrücken zu
wollen
- deren Mitglieder aus der Geschichte gelernt haben und
bei der Menschen aktiv sind, die so reif sind, daß sie die globale,
europäische, nationale und regionale Ebenen zusammendenken können
und demokratisch mit gestalten können und wollen
- die einen parteiinternen politischen
Diskurs lebt, der von gegenseitigem Respekt getragen ist und der
Überzeugung, daß gute Antworten dadurch zustande kommen, daß alle
ihre Meinungen vortragen können und bei der die Parteibasis selbst Mitglieder, die andere ausgrenzen um Deutungshoheit zu erlangen klar macht, daß sie Ihr Verhalten ändern oder gehen müssen
- für die soziale Marktwirtschaft,
freies Unternehmertum, Gewerkschaften und Tariffreiheit Teil der
Lösung und nicht des Problems sind
- die zwar um die Schwächen und Fehler
der Menschen weiß, die aber im Zweifel an das Gute im Menschen und
seine Lernfähigkeit glaubt
- die im Schwerpunkt Politik für etwas
und nicht gegen etwas machen will
- die es schafft, die Werte und
Prinzipien, die sie propagiert, auch selbst zu leben wie die
Freiheit der Rede, das Recht auf körperliche Unversehrtheit und auf
informationelle Selbstbestimmung, basisdemokratische Prinzipien
und flache Hierarchien
- die in der Lage ist neues zu denken
aber auch im Auge behält was in der Vergangenheit gut funktioniert
hat.
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